DIY‑Regenwassersammelsysteme: Smarte Lösungen zum Selbermachen
Ausgewähltes Thema: DIY‑Regenwassersammelsysteme. Entdecke, wie du mit einfachen Mitteln Regenwasser auffängst, sicher speicherst und sinnvoll nutzt – für deinen Garten, dein Zuhause und einen spürbar nachhaltigeren Alltag.
Warum Regenwasser sammeln?
In Deutschland fallen im Schnitt rund 700 bis 800 Millimeter Regen pro Jahr. Auf einem 100‑Quadratmeter‑Dach sind das etwa 60.000 bis 70.000 Liter nutzbares Wasser, abzüglich kleiner Verluste. Damit lässt sich je nach Haushalt 30 bis 50 Prozent Trinkwasser im Alltag ersetzen.
Warum Regenwasser sammeln?
Als wir im Juli eine Trockenperiode hatten, musste der Nachbar täglich Leitungswasser versprühen. Unsere Tomaten bekamen kühles Regenwasser aus der Tonne – die Blätter blieben gesund, und am Monatsende staunten wir über eine merklich niedrigere Wasserrechnung.
Planung und Dimensionierung
Die grobe Rechnung ist einfach: Niederschlag in Millimetern multipliziert mit Dachfläche in Quadratmetern und einem Abflussbeiwert von 0,8 bis 0,9 ergibt die Liter pro Jahr. Beispiel: 750 mm × 100 m² × 0,85 ≈ 63.750 Liter nutzbares Regenwasser.
Planung und Dimensionierung
Plane nach Nutzung: Gartenbewässerung, WC‑Spülung oder beides. Ein moderater Garten kann im Sommer 100 bis 200 Liter pro Tag brauchen, eine WC‑Spülung rund 6 Liter. Notiere typische Wochenmuster und prüfe, ob deine Speicherkapazität zwei bis drei trockene Wochen überbrücken kann.
Wichtige Bauteile und Materialien
Laubfang in der Rinne, ein Regendieb im Fallrohr und ein First‑Flush‑Abscheider halten Schmutz zurück. Ein feinmaschiges Insektengitter verhindert Mücken, während ein leicht zugänglicher Filterkorb die regelmäßige Reinigung kinderleicht macht.
Bauanleitung Schritt für Schritt
Markiere die Einbauhöhe, säge das Fallrohr gerade auf und setze den Regendieb nach Herstellerangabe ein. Dichtungen prüfen, Schlauch zum Speicher verlegen und mit Gefälle montieren. Arbeite mit Handschuhen und achte auf standsichere Leitern.
Bauanleitung Schritt für Schritt
Der First‑Flush‑Abscheider fängt die erste, schmutzreiche Regenmenge auf. Montiere ihn senkrecht mit Entleerungsventil, sodass er leicht zu reinigen ist. Positioniere Vorfilter zugänglich, ideal vor dem Speichereinlauf, und beschrifte die Fließrichtung eindeutig.
Wasserqualität und Sicherheit
Dunkle, lichtdichte Speicher verhindern Algenwachstum. Ein geschlossener Deckel hält Pollen, Laub und Insekten fern. Spüle Filter regelmäßig, entferne Sedimente jährlich und führe bei Bedarf eine Tankspülung durch, damit Gerüche und Trübungen gar nicht erst entstehen.
Wasserqualität und Sicherheit
Regenwasser ist kein Trinkwasser. Halte Leitungen strikt getrennt, verwende farblich unterscheidbare Rohre und Schilder „Kein Trinkwasser“. Installiere geeignete Rückflussverhinderer und plane Prüföffnungen, damit du Funktionskontrollen sicher und schnell durchführen kannst.
Nutzung im Alltag und smarte Steuerung
Gieße morgens oder spät abends, nutze Mulch und Tropfschläuche, um Verdunstung zu minimieren. Eine einfache Zeitschaltuhr oder ein Feuchtesensor verhindert Überversorgung und spart Wasser, während deine Beete gleichmäßig und schonend versorgt werden.
Nutzung im Alltag und smarte Steuerung
Für WC‑Spülung eignet sich Regenwasser hervorragend. Bei Waschmaschinen empfiehlt sich eine gute Filterstufe und regelmäßige Wartung. Achte auf klare Trennung zum Trinkwassernetz und informiere alle Haushaltsmitglieder über die richtige, sichere Nutzung.
Wartung, Kosten und Amortisation
Monatlich: Laubfang und Vorfilter prüfen. Vierteljährlich: Dichtungen kontrollieren und entlüften. Jährlich: Tankspülung, Sedimente entfernen, Pumpe inspizieren. Dokumentiere Wartungen kurz, damit du Verschleiß rechtzeitig erkennst und Ausfälle vermeidest.